Theaterprojekt: „Die Geisterwelt ist nicht verschlossen…“ Szenen aus Faust

„Im Anfang war das Wort.“ Unter diesem Leitsatz fanden sich drei Laienschauspieler – Bernd Bethge, Katrin Balluff und Christian von Staden – zusammen, um sich mit der Schauspielerin und Sprachgestalterin Heide Mende-Kurz des wohl bekanntesten Bühnenklassikers im deutschsprachigen Raum anzunehmen. Eineinhalb Jahre arbeiten Sie in unzähligen Proben an der sprachlichen Gestaltung und am gestischen Ausdruck. Am Ende gestalten sie einen Rezitationsabend mit diesem Stück der deutschsprachigen Weltliteratur. Mit sparsamen Requisiten, unterstützt von der australischen Flötistin Amanda Chominsky, zaubern diese fünf Menschen aus Liebe und Begeisterung zu Goethes Sprachgenius unter dem Titel „Die Geisterwelt ist nicht verschlossen…“ ein eindrucksvolles sprachliches Erlebnis für die Besucher.

Der Trailer

Im Sommer 2023 erhielt ich von Heide Mende-Kurz den Auftrag, einen Film über die sprachlich-schauspielerische Arbeit des Ensembles zu produzieren. Am 7. November 2023 fuhren meine Frau Antje Korinek-Blessing (zweite Kamera) und ich zur Artemis Bühne in Bad Boll und nahmen dort den Film auf.

Die Dreharbeiten gestalteten sich ziemlich aufwendig, um einen authentischen Eindruck von den schauspielerischen Fähigkeiten der Protagonisten zu vermitteln. Eingesetzt wurden vier Kameras und sieben Mikrofone. Entsprechend waren die Synchronisation und der Schnitt sehr arbeitsintensiv.

Wir freuen uns sehr, dass wir zur Sprache und der schauspielerischen Gestaltung der Wortkünstler mit den Mitteln des Mediums Film eine weitere Dimension hinzufügen durften. Neben dem Trailer und dem Kurzfilm produzierte ich für die Auftraggeberin noch einen Film, der die Aufführung in voller Länge wiedergibt.

Die Kurzfassung
Die ganze Aufführung

FAUST – die Geschichte dieses rastlosen, ewig suchenden Menschen, der sich frustriert von den Wissenschaften abwendet, sich an der Magie versucht und schließlich die berühmte Teufelswette eingeht, hat Goethe zeitlebens beschäftigt. Über sechzig Jahre hat Goethe an dieser Tragödie des modernen Menschen gearbeitet, der sich nach Erfüllung sehnt und sie nirgends findet, ein Getriebener, der auf einer rauschhaften Reise Welten durchquert. Faust kann als die typische Verkörperung des neuzeitlichen, wissens- und tatendurstigen Menschen gedeutet werden. „Zwar weiß ich viel, doch will ich alles wissen“, lautet die Parole, die ihn antreibt, bis er feststellt, dass er trotz allen Wissens vor der Frage nach dem Sinn seines Lebens steht.

Der Faust-Stoff vermag immer wieder neu zu faszinieren. Zweihundert Jahre nach dem Erstdruck hat das Drama nichts von seiner Kraft und Aktualität verloren. Denn Faust ist nicht nur der Gelehrte aus längst vergangener Zeit, der wissen will, was die Welt im Innersten zusammenhält. In Faust können wir uns erkennen mit unseren Wünschen und Schwächen, die uns anfällig machen für Verführungen.

Eineinhalb Jahre probte das Ensemble an diesem Stück.

Im folgenden zwei Dokumentationen über diese Probenarbeit.

Die beiden Filme zeigen Schlüsselszenen noch ohne die endgültige Kostümierung und ohne die musikalischen Improvisationen von Amanda Chominsky.

Einige Szenenbilder

Szenenfotos vom 7.November und 10.Oktober 2023

Kontakt zu Heide Mende-Kurz: https://www.wortforum.de/

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