Kann man wirklich mit einer 17 Jahre alten Kompaktkamera mit einem winzigen Sensor ernsthaft fotografieren? Genau das habe ich getan. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen mit der Lumix LX3 aus dem Jahr 2008 und ihrem 24-60mm-Objektiv (umgerechnet in KB-Äqivalenz) – die Lektionen, die ich gelernt habe, die Einschränkungen, mit denen ich konfrontiert war, und wie es die Art und Weise, wie ich Fotografie sehe, völlig verändert hat.
Die positive Erfahrung, die ich mit dieser Ausrüstung immer wieder mache, ist die Kleinheit und die Unkompliziertheit des Umgangs damit. Die Kamera passt in die Jackentasche, der Reserveakku in die Hosentasche und man hat alles dabei, um seine Fotos zu machen. Die Brennweite reicht vom Weitwinkel bis zum Normalobjektiv und umfasst damit genau den Bereich, der seit einiger Zeit meine bevorzugten Perspektiven ermöglicht.
Der kleine 1/1.6-Zoll-Sensor bringt zwei Einschränkungen mit sich: Aufnahmen mit geringer Schärfentiefe sind nur im absoluten Nahbereich möglich und die Empfindlichkeit ist auf 80-400 ISO begrenzt. Stellt man sich aber darauf ein, kann man die Erfahrung machen, dass der große Schärfentiefenbereich dazu zwingt, sich auf die Komposition aller Bildelemente zu konzentrieren. Vorder- und Hintergrund müssen sinnvoll verbunden werden und ein gemeinsames Ganzes ergeben. Kein unscharfer Hintergrund verbirgt kompositorische Mängel des Bildes. Und das ist es, was meine Fotografie durch die Benützung dieser Kompaktkamera entscheidend verändert hat. Früher verwendete ich oft Teleobjektive mit offener Blende, isolierte damit ein Motiv und ließ den Kontext der Szene in Unschärfe verschwinden. Nun versuche ich, das Hauptmotiv in seinem Zusammenhang zu zeigen.
Ein Effekt, der sich durch die Begrenzung auf niedrige ISO-Werte ergibt, ist die Möglichkeit mit Bewegungsunschärfe zu arbeiten. Da die LX3 trotz ihres Alters schon einen effektiven 5-Achsen-Stabilisatior hat, bleibt das Hauptmotiv auch bei einer Verschlusszeit von 1/10-Sekunde noch scharf. Auch das ergibt interessante Fotos.
Bei einem Besuch im Dom zu Hildesheim versuchte ich, diese Effekte zu nutzen.














